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Der berühmte australische Geologe und Verfechter der Erdexpansion Warren S. Carey (1911-2002) stützte sich auf kosmologische Theoretiker als er davon ausging, dass ständig neue Materie als „Verlustausgleich“ durch die vom Hubble-Teleskop erkannte Ausdehnung des Universums entstehen muss. Der günstigste Ort dafür – so seine unbestätigte Annahme – liege im Zentrum der Planeten, Sonnen oder Sonnensysteme. Die Ausdehnung der Erde könnte dann auf die ständige Neuproduktion von Materie in ihrem Inneren zurückgeführt werden. Neben Wasserstoff würden sich dabei auch andere Elemente bilden. Dabei gelte generell: Je mehr Materie bereits vorhanden ist, desto schneller könne sich neue bilden. Deshalb hätten wir in unserem Sonnensystem auch Planeten unterschiedlicher Entwicklungsstufen. Der relativ kleine Merkur gleiche der Erde in einem frühen Stadium. Der riesige Jupiter sei dagegen bereits weit fortgeschritten, sich in eine Sonne zu verwandeln.

Das paläomagnetische Muster entlang der mittelozeanischen Rücken und auch die sogenannten Transformstörungen anderer Forscher stören Careys Vorstellungen keinesfalls und werden von ihm anerkannt. Subduktion hält er dagegen für einen Mythos. Ansonsten entwickelte er ein Modell der expandierenden Erde auf allgemein akzeptierten geologischen Erkenntnissen seiner Zeit.
Samuel Warren Carey
(Foto aus Wikipedia)
Über den acht Polygonen Careys soll sich ein zweites System von Oberflächensenken und -wölbungen befinden, von denen die Wölbungen oder Beulen synonym den sogenannten Arkogenen oder Diapiren der russischen Geotektoniker entsprechen. Careys zweites System erstreckt sich gleichermaßen über Meeresböden und Landmassen. Für Afrika soll es z.B. zehn solcher Senken und Beulen geben. Darüber sollen wiederum kleinere Polygone liegen, die markante Verwerfungslinien aufweisen und starke seismische Aktivitäten zeigen. Innerhalb dieser Einheiten können erneut kleinere Mosaik-Systeme auftreten bis hin zu den feinen Mustern von sich kreuzenden Spalten, die der Geologe im Gelände findet. Die Hierarchie solcher Strukturen deutet Carey als Reaktion der Erde auf den ständig wachsenden Innendruck durch Neubildung von Materie. (Dafür gibt es weder Beweise noch Ausschluss.)

Die Gebirgsbildung selbst führen Carey – wie auch Belousov und andere russische Geowissenschaftler – auf das Phänomen des Diapirismus zurück. Gewaltige heiße Gesteinskörper können bekanntlich diapirartig aufsteigen. Entweder durchbrechen sie dabei die Kruste und türmen meist basaltische Gebirgsdecken auf oder sie bleiben als heiße und oft granitische Intrusivkörper stecken. Soweit Carey.
These von Karl-Heinz Jacob

Neu hinzufügen lässt sich hier die These von Jacob: Aufgrund ihres gewaltigen thermischen Energiepotentials strukturieren heiße Intrusivgesteine zwangsläufig die sie überlagernden Deckschichten zu „gebändert und gefaltet erscheinenden“ Serien unterschiedlicher Härte. Dabei wirken diagenetische bis metamorphe Prozesse der Neustrukturierung unter Nichtgleichgewichtsbedingungen (offenes System), was jahrelang an der TU Berlin diskutiert wurde. Durch Verwitterung und Abtragung der Deckgebirge werden aus den thermo-elektrochemisch umgeformten (TEC-) Sedimenten „gefaltet aussehende“ Strukturen freigelegt; Pseudo-Falten, die nur so aussehen wie Tischtuchfalten, als habe sie Seitendruck gefaltet, was im tektonischen Sinne aber gar nicht der Fall ist. Mit der Richtigkeit der Vermutung Jacobs würde das Dogma sich auftürmender Platten obsolet. Entbehrlich.

Mit dieser alternativen Modellvorstellung zur „Bildung von Faltengebirgen“ versucht Jacob seit 1993 durch phänomenologische Vergleiche von experimentell erzeugten kleinen Strukturen im Labor mit den natürlichen kleinen und großen Strukturen in Gesteinen und Faltengebirgen, die Geologen von der genetischen Verwandtschaft aller Strukturen (in Physik, Chemie, Geologie) zu überzeugen. Bisher aber ohne Erfolg, obwohl physikalische Gesetze zur Skaleninvarianz von Strukturen den Bildungsprozess kleiner und großer Strukturen als miteinander vergleichbar erlauben.
Aus zuvor flach abgelagerten marinen Sedimenten – so Jacob – könnten durch darunter aufquellende heiße Gesteinsintrusiva gebänderte, gefaltete oder diskordant veränderte neue Strukturen entstehen. Und zwar durch thermo-elektrochemisch induzierte Prozesse der sogenannten Selbstorganisation, durch die mineralische Substanzen gelöst, ionar durch Diffusion transportiert und lokal bis zur Sättigungskonzentration erneut angereichert werden. Übersättigung ergibt dann die erneute Ausfällung und prägt vielfältige neue Strukturen, was der Geologie bisher verborgen geblieben ist. Physiker, Chemiker und Ingenieure halten das Konzept der Selbstorganisation für schlüssig, weil es naturgegeben existiert. Geologen akzeptieren es nicht, weil der bisherigen akademischen Ausbildung diese thermodynamischen Zusammenhänge fehlen.

Der Geologe Carey wusste davon auch nichts, auch sein Schüler Maxlow und andere Erdexpansionisten haben dieses starke Argument für die thermodynamische Entstehung von Faltengebirgen ohne erforderliche Plattentektonik und ohne Subduktionszonen bisher (noch) nicht aufgegriffen.

Das Besondere an Careys Konzept ist nach Darstellung des australischen Wissenschaftshistorikers Oldroyd (auf deutsch im Verlag 2001) eine gewaltige globale Verwindung oder Torsion, von denen er zwei markante Typen unterscheidet:

- eine äquatoriale Torsion sowie
- eine den Pazifik umspannende Torsion.

Carey baut auf der Idee des deutschen Geologen Suess auf, der den Ur-Ozean (die Tethys) in die Diskussion brachte. Die Tethys soll die beiden hypothetischen Urkontinente Laurasia und Gondwana trennen. Carey weist darauf hin, dass in den letzten 200 Millionen Jahren auf der südlichen Halbkugel mehr ozeanische Kruste entstanden ist als auf der nördlichen. Anders gesagt: nördlich der Tethys existiert mehr kontinentale Landmasse als südlich der Tethys. Um der dadurch entstandenen terrestrischen Massendifferenz entgegenzuwirken, vollziehe die Erde eine gewaltige, nach links gerichtete Scherbewegung entlang der Äquatorlinie. Diese torsionsbedingte Verschiebung – so Carey – lasse die Krusten-Polygone einer ursprünglich kleineren Erde besser zueinander passen. Der Grund für diese äquatoriale Torsion ist die Annahme Careys, dass die Nordhalbkugel aufgrund der Fliehkräfte der rotierenden Erde hinter der Südhalbkugel zurückbleibt.

Eine zweite Scherungszone gibt es nach Carey rund um den Pazifik. Teilt man die Erde grob in zwei Hemisphären, dann ist das Gebiet des Pazifischen Ozeans hauptsächlich von Wasser bedeckt. Die andere Hemisphäre wird überwiegend von Landmassen gebildet. Diese erneute Asymmetrie erzwingt nach Careys Ansicht eine zweite, diesmal nach rechts gerichtete Scherbewegung. Sie soll an einem Großkreuz etwa senkrecht zur Tethys-Torsion verlaufen.

In einer schematischen Darstellung lassen sich Carey s Erkenntnisse in acht Stufen der Erdentwicklung mit wachsendem Durchmesser bis zur Jetztzeit darstellen, beginnend vor vier Milliarden Jahren (Standfort Univ. Press nach W. Carey in D.R. Oldroyd 1988, S. 373).

Der Unterschied zwischen Carey s Interpretation der Erdentwicklung und den Lehren der Plattentektoniker – den Mobilisten – wird am Beispiel des Himalayas deutlich. Während die Plattentektoniker den Zusammenstoß Indiens mit dem übrigen Asien als Ursache für die Bildung des Himalayas sehen, gilt für Carey die berühmte „Indus-Naht“, an der Indien angeblich mit Tibet verschweißt ist, als Beleg für die „Tethys-Torsion“. Die Auftürmung des Himalayas selbst führt er nicht auf seitlich wirkende tektonische Schubkräfte zurück, sondern auf das Modell des „Diapirismus“. (Hierzu gibt es zur Unterstützung von Carey s Modell neue experimentelle Wachs-Versuche, die von Jacob als TEC-Prozess erläutert werden. TEC = Thermo-Elektro-Chemischer Prozess. (Siehe dazu das Foto vom thermischen Wachs-Modell-Versuch Jacob. The New-Wax-Experiment, Erice 2011)

Für Carey ist das Höchstalter der Ozeanböden von 200 Millionen Jahren ein Beweis für die Nichtexistenz von Ozeanbecken v o r dieser Zeit. Die Plattentektoniker müssen statt dessen das Dogma bemühen, dass eine „endlose“ Neubildung und „Subduktion“ der Meeresböden stattfindet. Entgegen der allgemein behaupteten Annahme existieren bisher aber keine eindeutigen NASA-Messreihen, mit denen großräumige Subduktionszonen nachgewiesen worden sind, von durch Messung belegten versenkten Gebieten ganz zu schweigen. Auch die seismischen Signale, mit denen angeblich die Subduktion geo-physikalisch messbar ist, stehen nur auf sehr schwachen Füßen, weshalb die Gegner der Plattentektonik dafür den saloppen Begriff „Wunschdenken“ gebrauchen. „Die Subduktion ist ein Mythos“, lautet deshalb kurz und bündig der Wahlspruch von Carey. Und solange NASA-Messergebnisse fehlen, mit denen die Beweise für eine expandierenden Erde sicher widerlegt werden, können die Expansions-Modelle von Carey, Maxlow, Vogel, Koziar, Luckert, Hilgenberg und anderen Erd-Expansionisten nicht einfach ignoriert werden. Oder?

Neu und überzeugend gut dargestellt ist der „Hemispheric Ring“ von Ilton Perin, einem brasilianischen Geologen. Er berechnet mit NASA-Messdaten, die zwischen terrestrischen Fixpunkten durch Satellitentechnik gemessen wurden. Der Ring verläuft diagonal zum Äquator und überdeckt je zur Hälfte die Nord- und die Südhalbkugel. Perin bilanziert die Messwerte für die gemessenen Entfernungen und erhält einen jährlichen Zuwachs des Erdumfangs von 80 bis 120 mm. Dabei treten an Teilstrecken auch verkürzte Messwerte im Vergleich zum Vorjahr auf, die Gesamtbilanz ergibt aber immer einen positiven Zuwachs.

Zu den optisch eindrucksvollsten Beweisen einer expandierenden Erde zählen die „gläsernen Paläo-Globen“ des Bauingenieurs Klaus Vogel aus Werdau/Sachsen. Während die Bergbau-Fakultät der Universität Moskau einen seiner Globen voller Stolz in ihrer geologischen Sammlung unter Nennung von Vogels Namen permanent ausstellt, sieht die Weimarer Anna-Amalia-Bibliothek, die über eine umfangreiche historische Globensammlung verfügt, die Unterbringung gläserner Globen von Klaus Vogel allenfalls im Kellerarchiv vor. Vermutlich für die Zeit nach dem Fall des „Subduktionsdogmas“. Warum nur fehlen für eine öffentliche Exposition dieser Globen Erlaubnis oder Zivilcourage?

Die Experimente Jacobs zur Strukturbildung unter Bedingungen des thermodynamischen Nichtgleichgewichts zählen chemisch zu den „offenen Systemen“. Demgegenüber spielen sich alle Theorien und Modellvorstellungen der Geologen – historisch begründet - als „geschlossene Systeme“ ab, die – langfristig betrachtet - in der Natur gar nicht vorkommen.

Zu diesem Dilemma bemerkte bereits der Geologe E. Wegmann 1958 (in H. Hölder: Kurze Geschichte der Geologie und Paläontologie, 1989):

„Die geschlossenen Systeme sind für viele Geologen nicht eine Frage der Annäherung an die Bedingungen der Natur, sondern eine des wissenschaftlichen Geborgenseins .... Man kann von den Anhängern geschlossener Systeme nicht erwarten, dass sie das, was sie nicht sehen und nicht begreifen können, berücksichtigen; sie wären aber der Dankbarkeit Andersdenkender sicher, wenn sie nicht ausdrücklich das verneinen würden, was ihnen verborgen bleibt.“
Carey war der Ansicht, die Erdkruste sei in acht kontinentale Polygone zergliedert, von denen jedes Polygon einen Durchmesser von mehreren tausend Kilometern habe. Sie stoßen in den tektonisch aktiven Zonen aneinander. Im Gegensatz zu den Plattentektonikern nimmt er aber an, dass die Polygone keine horizontal frei beweglichen Platten sind, sondern sich als riesige polygonale Prismen durch den Erdmantel hindurch bis in den schmelzflüssigen Erdkern erstrecken. Ähnliche Vorstellungen entwickelten russische Forscher wie Belousov, Chain, Koreskov u.a., die zur wissenschaftlichen Forschergruppe der Fixisten zählen.
Professor Dr. Samuel Warren Carey (1911 - 2002)
Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Jacob (2012):
Carey, Maxlow, Vogel & Co. und ihr Bezug zur Expansion der Erde
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