Im März 2007 sind bereits fünf Jahre seit dem Tod von Prof. Dr. Samuel Warren Carey, Hobart (Tasmanien) – eines berühmten Geologen und Geotektonikers sowie Vaters der neuzeitlichen Theorie der Erdexpansion - vergangen. (Abb. 1)
Samuel Warren Carey wurde 1911 geboren. 1933 bekam er den Titel des Bachelors und Magisters der Wissenschaften. Von 1934 bis 1940 datieren seine ersten geologischen Erfahrungen. In jenen Jahren nahm er als junger NAFTA -Geologe der Australischen NAFTA- Gesellschaft an der Pionierarbeit der Entdecker auf Neuguinea teil.
1939 bekam er den Doktortitel für seine Arbeit über die tektonischen Prozesse von Neuguinea und Melanesien. Der Zweite Weltkrieg, der Australien 1941 erreichte, machte aus ihm einen Kapitän der australischen Fallschirmjäger, die von 1942 bis 1944 gegen die Japaner kämpften. Kurz nach dem Krieg erhielt er den Posten des Chefs im staatlichen geologischen Dienst auf Tasmanien; von 1946 bis 1976 war er Geologie-Professor und Abteilungsleiter der Universität Tasmanien. In jener Zeit trat er öfters als Gastredner an der Yale und der West Ontario Universität wie auch an der Australischen Nationaluniversität und am Kanadischen Institut für Bergbau und Metallurgie auf.
Er arbeitete als wissenschaftlicher Berater für zahlreiche private Unternehmen und staatliche Institute in Australien, Israel und in Kanada.
Er war Präsident der Geologischen Gesellschaft Australiens und des Australisch-Kanadischen Verbandes des wissenschaftlichen Fortschritts. Unter anderem war er Mitglied der Geological Society of London, der Geological Society of America, der Akademie der Wissenschaften Australiens sowie der Indischen Nationalen Wissenschaftsakademie.
Die Universitäten von Papua Neuguinea wie auch von Urbino (Italien) verliehen ihm den Titel des Doktors honoris causa. Seine wissenschaftliche Karriere krönen zahlreiche Medaillen und Auszeichnungen u. a. die Golden Gondwana-Medal (1962).
Der Autor -
Dr. Stefan Cwojdzinski
Abb. 1: Prof. Samuel Warren Carey in Sosnowka bei Karpacz (Schlesien/Polen) während der Erdexpansions-Konferenz 16.11.1994,
Foto: Koziar.
Als Professor der Tasmanischen Universität im Ruhestand, setzte Carey seine wissenschaftliche Arbeit fort. In jener Zeit entstand: „Theories of the Earth and Universe. A history of Dogma in the Earth Sciences“, herausgegeben von der Stanford University Press 1988, sowie “Earth, Universe, Cosmos”, erschienen 1996 an der Universität Tasmanien (Abb. 2). Darin werden nicht nur einzelne Aspekte der Prozesse der Erdexpansion dargestellt, sondern zum ersten Mal auch die Interpretation der Ergebnisse der Satellitenmessungen, die auf die Veränderung des Erdradius’ deuten, ebenso wie die Evolution des Sonnensystems, der Sterne und des Kosmos. Der große Denker bietet dort die originelle Theorie des „Null Universe“ an, nach der eine ständige Materieveränderung und -entstehung stattfindet. Die Summe der Materie und der Energie beträgt Null.
Abb. 3. Teilnehmer der Erdexpansions-Konferenz in Theuern (Bayern) 2003
Sein letztes Werk widmete Carey der Genese der Erdexpansion. Dies war besonders wichtig, da in den 50er und 60er Jahren die Frage nach der Ursache der Erdexpansion zur Ablehnung dieser Theorie führte. „Ich weiß nicht, warum unsere Erde expandiert,“ schrieb Prof. Carey 1976, „aber aus dem empirischen Gesichtspunkt genügt es mir, es zu wissen.“
S. W. Carey war nicht nur ein hervorragender Geotektoniker. Er beschäftigte sich auch wissenschaftlich mit der Philosophie der Biologie und der Geschichte der Erdwissenschaften. Obwohl er das allgemein geltende Dogma der Tektonik der Erdplatten ablehnte, erschienen zum Kongress anlässlich seines 80. Geburtstages keine Geringeren als Peter Molnar, Ian Dalziel, John Dewey, Richard Gibson und John Ramsey.
Prof. Dr. Carey ist nicht mehr unter uns, seine Werke werden jedoch von anderen fortgeführt. Das letzte Mal hat sich eine Gruppe der Expansionisten bei der 181. Session des 32. Internationalen Geologischen Kongresses in Florenz zusammengefunden. Darauf folgte ein Workshop in Urbino , Ende August 2004.
Als Thema wurde das Problem des energetischen Budgets der Erde ausgewählt. Es wurde festgestellt, dass die Energie, die durch Strahlung und andere innerirdische Umstände produziert wird, lediglich 2 % der Energie liefert, die als Grundlage der seismologischen Ereignisse und Magmaentstehungsprozesse verbraucht wird. Die Quelle der inneren Erdenergie sei die Entstehung der neuen Materie im Kern der Erde, welche die Expansion der gesamten Erde nach sich zieht.
L.W.D. Bridges erklärte die meisten runden Strukturen, die bis dato als Impakte galten, als ein eindeutiges Ergebnis der vulkanisch-erruptiven Prozesse, die unmittelbar mit Entgasung der wachsenden Erde zu tun haben. Er erklärt das große Aussterben der Organismen in der Meso- und Känozoischen Ära unter anderem als Folge der Entgasung der Erde. Dadurch entstünden große, vulkanogene Rundstrukturen, z.B. der Riesenkrater von Chicxulub in Mexiko, die Decken-Basalte (Trap) vom Dekhan-Plateau (Indien) und in China.
K. Vogel zeigte seine eigene Rekonstruktion der Lage der Kontinente anhand von drei Globen, die dem Umfang der Erde mit einem Radius von 45, 65 und 75 % der heutigen Größe entsprachen (Abb. 5). Ihm verdanken wir eine Studie über die Geschichte der deutschen Untersuchungen über die Erdexpansion, die durch Lindemann (1927) und Hilgenberg (1933) durchgeführt, jedoch von Akademikern als physikalisch unmöglich abgelehnt wurden.
Abb. 4: K. Vogel und S. Cwojdzinski inmitten der Vogelschen Modelle der expandierenden Erde in Theuern.
Abb. 5: Klaus Vogel überreicht S. Cwojdzinski seine Modelle der expandierenden Erde, Urbino (Italien) 31.08.2004
R. Gottfried verdanken wir einen Vergleich der chemischen Prozesse des Universums und denen der heutigen Erde. Er vertritt die Meinung, man brauche sich nicht mit der Hypothese der Materienentstehung zu beschäftigen. Es reiche vollkommen, sich auf die chemischen Prozesse, die innerhalb der Erde stattfinden, zu konzentrieren.
M. Kokus zeigte, angesichts der geotektonischen Prozesse, die Korrelation zwischen den seismischen und den vulkanischen Aktivität im Zusammenhang von Erde, Mond und Sonne auf. Seine Beobachtung bestätigt seine Theorie, dass diese Korrelationen anhand der Erdexpansions-Prozesse am einfachsten zu erklären seien.
S. Cwojdzinski vertritt die Meinung, dass das moderne Erscheinungsbild der seismografischen Lithosphäre der Kontinente als Folge der Verflachung der äußeren Geosphäre der wachsenden Erde zu interpretieren sei. Ähnliche Argumente, die die angeführten Theorien unterstützten, fanden sich in Äußerungen von P. Rajlich, C. Ollier,
N. Pawlenkowa und Dong Choi.
Schlussfolgerungen:
Die Idee von der Erdexpansion entwickelt sich, auch am Rande der akademischen und allgemein bekannten Lehren. Die gesammelten und dargestellten Argumente sind ernst zu nehmen und können aus diesem Grund nicht weiter ignoriert werden. In immer breiteren wissenschaftlichen Kreisen gewinnt diese Theorie zunehmend Anhänger, die die Meinung vertreten, dass die Plattentektonik der Erde nicht die letzte Antwort auf die spannende Frage der Geologie sei. Die Erdwissenschaften brauchen eine neue Geo-Idee. Die Erdexpansionstheorie kann einen Anstoß für weitere wagemutige Entdeckungen und Entwicklungen der Geologie, Geophysik, Paleonthologie, Biogeographie geben.
In den letzten Jahren sind trotz vieler Schwierigkeiten neue Werke erschienen:
- „Global Eduction Tectonics of the Expanding Earth“, von J. Czudinow (1998)
- “Planet Earth Expanding and the Eocene tectonic event “, von K. W. Luckert (1999)
- “Why expanding Earth?”, unter Redaktion von G. Scalera, K. H. Jacob (2002)
(Bis hierhin wurde der Text im "Nachrichtenblatt zur Geschichte der Geowissenschaften" Nr. 17 veröffentlich, Herausgeber: Arbeitskreis "Geschichte der Geowissenschaften" der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften e.V., Krefeld und Freiberg 2007 .
Übersetzung des Originaltextes: Beata Petrat/ Korrekturen: Prof. K.H. Jacob
Es folgt die Übersetzung des Endes des polnischen Originaltextes:)
Im Mai dieses Jahres wurde in Polen “Terra non Firma Earth” (Abb. 6) herausgegeben.
Diese Monographie beinhaltet die bis heute umfangreichste Argumentation der Erdexpansion sowie hervorragende und originelle Rekonstruktionen der wachsenden Erdkugel. Die hier angeführten Beweise betreffen sowohl Paläomagnetismus, Paleogeographie, Tektonik, Orogenie, Paleobiologie, Paleoklimalehre als auch Metallurgie. Das Erscheinen dieses Buches auf dem polnischen Markt verdanken wir neben dem Autor selbst auch den zahlreichen Sponsoren und der Zusammenarbeit von James Maxlow, Jurand Wojewoda und S. Cwojdzinski.
Wir sind zuversichtlich, dass dieses Werk auf ein großes Interesse der Leserschaft nicht nur innerhalb der polnischen Geologenkreise stößt, sondern auch in der ganzen Welt entsprechende Anerkennung findet. Darüber hinaus hoffen wir, dass dieses Buch eine Grundlage für zahlreiche Diskussionen bieten wird, die der Ausgangspunkt jedes Forstschritts sind.
Wir fühlen uns der letzten Botschaft von Prof. Carey (1994) verpflichtet:
„Ich bin überzeugt, dass sich die geologische Revolution, deren erster Funke hier in Polen entbrannt ist, in Osteuropa stattfindet. Vielleicht werden es die Polen sein, die die Welt aus dem Irrgarten der geologischen Konzepte herausführen, die seit zwei Jahrhunderten gepflegt werden.“
2006 möchte eine Gruppe der Breslauer Geologen hier in Polen das nächste internationale Treffen organisieren. In der Weiterentwicklung der Theorie der Erdexpansion liegen Chancen für die polnische Wissenschaft. Ich vertrete die Meinung, dass diese Richtung konsequent verfolgt werden muss. Ohne große Risiken hat Polen eine einmalige Chance, als Vorreiter eines wissenschaftlichen Umbruchs mit unabsehbaren Konsequenzen zu gelten.
Literaturverzeichnis:
BRIDGES L.W.D. 2002 – Our expanding Earth. The ultimate cause. Aurora, Colorado
CAREY S.W. 1958 – A tectonic approach to continental drift. Symp. Continental Drift, Hobart, 177 – 355.
CAREY S.W. 1976 – The Expanding Earth. Developments in Geotectonics 10, Elsevier, Amsterdam, Oxford, New York.
CAREY S.W. (Conv. & Ed.) 1981 – The expanding Earth. A Symposium. Earth resources Foundation, University of Sydney.
CAREY S.W. 1988 – Theories of Earth and Universe. A history of Dogma in the Earth Sciences. Stanford University Press.
CAREY S.W. 1996 – Earth, Universe, Cosmos. University of Tasmania, Hobart.
CWOJDZINSKI S. 1994 – Konferencja naukowa: Granice fizyki podstawowej, Olimpia, Grecja, 27. – 30.09.1993. Prz. Geol., 42: 395.
CWOJDZINSKI S. & Koziar J. 1995 – Miedzynarodowa Konferencja – Zagadnieniia ekspandujacej Ziemi. Wroclaw-Sosnowka, 14. – 17.11.1994. Prz. Geol. 43: 349 – 351.
CZUDINOW J. 1998 – 1999 – Global Eduction Tectonics of the Expanding Earth. VSP Utrecht, The Netherlands.
LUCKERT K.W. 1999 – Planet Earth Expanding and the Eocene tectonic event. Lufa St. Portland, Oregon.
SCALERA G. & JACOB K.H. (Eds.) 2002 –Why Expanding Earth? A book in honour of Ott Christoph Hilgenberg. Proc. of the 3rd Lauthenthaler Montanistischen Colloquium. May 26, 2001. Inst. Nazionale di Geofisicae Vulcanologia, Roma, Technische Universität Berlin.
WEZEL F.C. (Conv.) 2004 –Abstracts. Workshop PWO 09 ON. New Concepts in Global Tectonics. Emphasis on some fundamental questions in Geology. Urbino, August 29 – 31, 2004. Univ. d. Studi di Urbino.
Abb. 6: Das Buch von Dr. J. Maxlow
Er wurde zum Vater der modernen Theorie der Entwicklung der Erde, nach einer jahrzehntelang von den Akademikern unbeachteten Entwicklungsphase der Expansionsexperimente in den 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts.
Alle Gedanken und Ergebnisse seiner Untersuchungen der Subduktionsprozesse, der Erdasymmetrie, geotektonischer Vorgänge sowie vor allem der tektonischen Entwicklung von Australien, Neuguinea, Melanesien, Asien und Indien, mit denen er sich in den 60er und 70er Jahre befasst hatte, beschrieb er in seinem wichtigsten Buch „The Expanding Earth“ (Carey, 1976). Dieses Werk wurde im Verlag Elsevier in der bekannten Reihe „Developments in Geotectonics“ herausgegeben (Abb. 2).
Es wurden nicht nur zahlreiche objektive Beweise der Expansion angeführt und Auseinandersetzungen mit der Theorie der Plattentektonik dargestellt, sondern auch die Voraussetzungen der tektonischen Deformation in der Lithosphäre wie auch die Erdasymmetrie und ihre Rotation besprochen. Darüber hinaus führte er 1958 eine neue Terminologie für die Beschreibung der Subduktionsprozesse ein, die sich auf der Erde ereigneten, unter anderem: Orokline, Rhombochasmus, Phänochasmus, Phänopiesmus, Oroklinotat und Megashear (Scherfläche), die der genauen Beschreibung der unterschiedlichen Veränderungsprozesse der Kontinental- und der Ozeanstrukturen dienen. Seit dieser Zeit wurde Professor Dr. Carey die zentrale Gestalt, um die sich die Anhänger der Theorie der Erdexpansion versammelten.
1981 organisierte er an der Universität Sydney das 1. Internationale Symposium zu diesem Thema. Als Folge dessen wurde eine umfangreiche Publikation herausgegeben (Carey, 1981), in deren Vorwort er schrieb:
„Wir kamen zusammen, um über etwas zu diskutieren, was die Welt als Häresie bezeichnet. Durch die jahrhundertelange unaufhaltsam fortschreitende Entwicklung der Wissenschaft jedoch kam es zur Erosion der bisweilen als wahrheitsgemäß anerkannten Standpunkte; infolgedessen wurden sie als falsch eingestuft.“
Dieser Aussage blieb er bis zum Ende treu.
Die angesprochene Publikation beinhaltet viele Artikel über verschiedene Aspekte der Erdexpansion.
Noch während dieses Symposiums kristallisierte sich eine Gruppe von Geologen und Geophysikern heraus, die bereit war, diese damals verrückte aber dennoch überzeugende Idee der Welt vorzustellen.
Zu ihren Vertretern gehörten unter anderen K. Vogel, H. G. Owen,
C. F. Burret, G. O. Kremp, M. Gorai, A. R. Crawford, J. Stöcklin, F. Ahmad, B. Ciric, S. T. Tassos, J. K. Davidson, O. Shields, W. P. Tanner und
V. B. Neiman.
Drei Jahre später, im Jahre 1984, wurde von dem russischen Akademiker E. E. Milanowski in Moskau eine Erdexpansions-Konferenz organisiert. Professor Dr. Carey übernahm die Schirmherrschaft. Zu Wort meldeten sich unter zahlreichen Anhängern der neuen Theorie: W. Blinow,
K. Wiesielow, I. Kiryllow, J. Czudinow. Seit jener Zeit wurden die Konferenzen zu einer Tradition.
1993 fand die Konferenz in Griechenland, Olympia (Cwojdzinski, 1994), 1994 in Breslau und Karpacz, Polen (Cwojdzinski & Koziar, 1995), 2001 in Lauthenthal, Deutschland (Anlass war der 100. Geburtstag von
O. C. Hilgenberg), 2003 in Theuern, Bayern (Abb. 3 und 4), 2004 in Urbino, Italien statt. In Polen fand das Treffen statt, an dem Dr. Carey zum letzten Mal teilnahm.
Professor Dr. Samuel Warren Carey (1911 - 2002)
Dr. Stefan Cwojdzinski (2005):
Professor Dr. Samuel Warren Carey (1911 - 2002) - Entdecker der neuzeitlichen Theorie der Erdexpansion.
Sein Werk und dessen Fortführung
Przeglad Geologiczny (Geologische Rundschau), vol. 53, Nr. 5. 2005
Prof. Dr. S. W. Carey war aber vor allem ein sehr weitdenkender Wissenschaftler, Geologe und Geotektoniker, der seiner Zeit weit voraus war. Er besaß die einzigartige Eigenschaft, sich der Meinung der Mehrheit zu widersetzen, sich zu behaupten, Argumente vorzulegen und seine Entdeckungen über die Erdexpansion zu veröffentlichen.
Bereits in den 50er Jahren begann er sich für diese Problematik zu interessieren. 1953, lange bevor die Theorie der Kontinental-Wanderung reaktiviert wurde, hatte er eine Arbeit geschrieben, in der er die Kontinental-Migration durch den Einfluss der Konvektionsströme suggerierte (die höher in den Bruchzonen der Kontinente seien). Seiner Aufmerksamkeit entging auch nicht, dass die ozeanische Schale unter die mittelozeanischen Rücken gesogen und verschluckt wurde.
Seine Versuche, diese Publikation im „Journal of Geophysical Research“ zu veröffentlichen, wurden abgewiesen, die Arbeit selbst wurde unter dem Vorwand „zu naiv und publikationsungeeignet“ abgelehnt (s. Carey, 1976). Kurz nach diesem Ereignis, 1956, während des Symposiums in Hobart, formulierte Carey seine Idee der lithosphärischen Platten. Er bemerkte, dass die mittelozeanischen Rücken - damals erst fragmentarisch bekannt - ein polygonales Muster aufweisen, das die Erde in riesig große Fragmente teilt.
Laut Carey (1958) wies die radiale Dispersion der Polygone auf eine eindeutige Expansion der Erdkugel hin. Gleichzeitig begründete er die Grundlagen der Rifftogenese (?) und bemerkte die Ausdehnung der mittelozeanischen Rücken um Afrika. Seiner Meinung nach ist der Pazifik genauso wie die übrigen Ozeane entstanden, und zwar als Folge der Rifftogenese; sein Umfang wird immer größer. Bevor man jedoch endgültig das globale mittelozeanische Rücken-System rekonstruierte, waren das geringe Alter aller neuzeitlichen Ozeane und der Prozess des Spreadings (Ausdehnung) nachgewiesen worden. Prof. Dr. Carey formulierte ernstzunehmende und bis zum heutigen Tag aktuelle Argumente, die die Expansionstheorie der Erde unterstützen.
Abb. 2: Die wichtigsten Publikationen
von S. W. Carey